Gefälschte Identitäten, manipulierte Plattformen, echte Schäden: Die Methoden von Frachtdieben haben sich in den vergangenen Jahren drastisch gewandelt – und vor allem professionalisiert.
Was früher mit einem Bolzenschneider auf dem Rasthof begann, spielt sich heute zunehmend im digitalen Raum ab. Besonders perfide: Betrüger geben sich immer öfter als scheinbar seriöse Frachtführer aus, übernehmen so Transportaufträge über digitale Frachtbörsen und sind kurz darauf mit der Ware verschwunden.
Jetzt Kontakt aufnehmen

Neue Masche – gleiche Gefahr
„Kriminelle werden immer raffinierter, wenn es darum geht, Frachtsendungen zu stehlen oder zu unterschlagen, dabei sind vor allem in der digitalen Welt neue Betrugsmethoden auf dem Vormarsch“, berichtet Christian Klaas, Leiter Schaden beim Assekuradeur ATRALOsecur GmbH, ist der Assekuradeur der SCHUNCK GROUP. Insbesondere digitale Frachtbörsen haben Kriminelle dabei im Visier. Die Täter nutzen gestohlene oder gefälschte Identitäten real existierender Unternehmen, um an lukrative Aufträge zu gelangen. Einmal beauftragt, holen sie die Ware ordnungsgemäß ab – und tauchen dann mit dieser unter
Dabei setzen die Täter zunehmend auf technische Hilfsmittel: So wird GPS-Spoofing eingesetzt, um die Standortdaten von Fahrzeugen zu fälschen, oder um Telematiksysteme außer Kraft zu setzen. Teils werden auch Ablieferbelege und digitale Unterschriften gefälscht, um Sendungen an alternative Adressen umzuleiten.
Auch Cyberangriffe auf Logistiksysteme nehmen zu. Dabei dringen Hacker in Netzwerke ein, manipulieren Transportaufträge oder blockieren ganze Flotten mittels Ransomware-Angriffe, um anschließend Lösegeld zu fordern.
Gefragte Ware auf der Wunschliste der Täter
Nicht jede Fracht ist gleich attraktiv – das wissen auch organisierte Banden. Im Fokus stehen vor allem:
- Elektronikprodukte wie Laptops oder Smartphones
- Rohstoffe wie Kupfer oder andere Metalle
- Lebensmittel und Spirituosen, die sich leicht weiterverkaufen lassen
- Pharmazeutika, insbesondere Medikamente und Impfstoffe
- Fahrzeuge und Ersatzteile – gefragt sind z. B. Katalysatoren und Airbags
Unternehmen, die solche Güter transportieren, sollten verstärkt auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen setzen, wie die Nutzung gesicherter Parkplätze, manipulationssichere Telematiksysteme und strenge Identitätsprüfungen bei Transportaufträgen.
Wenn der Schutz versagt – wer zahlt?
Die Transport- und Verkehrshaftungsversicherung bietet in vielen Fällen Schutz – aber nicht ausnahmslos. So können Versicherer Leistung verweigern, wenn:
- keine ausreichende Prüfung der Subunternehmer erfolgte,
- Sicherheitsvorkehrungen (z. B. bewachte Parkplätze) ignoriert wurden,
- ungesicherte Übergaben stattfanden oder
- bereits mehrfach ähnliche Schäden gemeldet wurden, ohne dass im Nachgang Maßnahmen ergriffen wurden.
Ein besonders sensibles Thema: die Beweisführung. Wer zu spät oder unvollständig dokumentiert, gefährdet nicht nur seinen Versicherungsschutz, sondern auch die Möglichkeit zur Aufklärung.
SCHUNCK-Tipps für mehr Sicherheit
Damit es gar nicht erst so weit kommt, empfehlen die Expert*innen der SCHUNCK GROUP essenzielle Maßnahmen. Einige davon sind u. a.:
- Seriöse Partner erkennen: Prüfen Sie Auftragnehmer auf Bonität, Historie und IT-Sicherheit.
- Sicher laden und übergeben: Nutzen Sie nur überwachte Ladezonen und gesicherte Parkplätze.
- Cyber-Schutz aktivieren: Investieren Sie in geschützte Kommunikationskanäle und GPS-Systeme.
- Alles dokumentieren: Sorgen Sie für digitale Abliefernachweise und sofortige Schadensmeldungen.
- Versicherungsschutz prüfen: Lassen Sie Ihre Policen regelmäßig auf neue Risiken abstimmen.
Darüber hinaus gilt: Sensibilisieren Sie Ihre Teams – denn der beste Schutz ist Aufmerksamkeit. Fake Carrier arbeiten mit vielen Tricks, aber oft reicht ein wacher Blick, um sie zu entlarven. SCHUNCK unterstützt Sie dabei – mit fundierter Beratung, technischer Expertise und dem Blick fürs Ganze.